Drei Freunde – drei Objekte – dritter Buchstabe des Alphabets. Die Screamo-Band LYPURÁ aus Karlsruhe kündigt mit der Single "Return.Youth" ihr neues Album "ć" für den 26. Mai 2023 auf Through Love Records an.
Als LYPURÁ im Jahr 2015 ins Leben gerufen wurde, war die musikalische Stoßrichtung der Band klar definiert: Ein "Screamo"-Klangbild sollte das Fundament bilden. Es war ihr erklärtes Ziel, eine
Formation zu schaffen, in der alle Mitglieder gleichermaßen ihre Instrumente und Stimmen einbringen konnten. Zugegebenermaßen stellte dies die Band oft vor anspruchsvolle Herausforderungen, doch
sie erkannten zügig, welch positiven Einfluss diese Arbeitsweise auf den Sound hatte.
Auch bei der Entstehung von "ć" verfolgte die Band diese Grundsätze, obwohl sie beim Songwriting bewusst einen Schritt weg von einem reinen Genre-Fokus machten. Vielleicht war dies einerseits
durch ihr fortgeschrittenes Alter bedingt, doch auch die Veränderungen in ihren Lebensumständen spielten eine wesentliche Rolle. Diese Entwicklungen führten zu neuen Arbeitsprozessen beim
Songwriting und somit zu facettenreicheren, oft komplexeren Stücken.
Mit "Return.Youth" starten LYPURÁ aus Karlsruhe nun das neue Kapitel "ć". Die Band zur ersten Single: "Erinnerst du dich an all die wundervollen Momente deiner Kindheit und Jugend? Wünschst du
dir manchmal, dass alle diese Momente wieder aus deiner Erinnerung auferstehen? „Return.Youth“ ist eine Gelegenheit dich aus deiner täglichen Routine loszureißen und zu lange zerronnenen Tagen
der Leichtigkeit zurückzukehren – und wenn auch nur für einen Moment, bevor dich das Leben wieder einholt".
Den Großteil der Instrumentalaufnahmen nahm die Band im Sommer 2019 gemeinsam mit Chris Bethge im RAMA Tonstudio in Mannheim auf. Hier und da änderten sie noch kleinere Parts der Songs direkt vor
Ort, da dies im Live-Setting der Aufnahmen einfach besser wirkte. Kurz vor Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 fügten sie schließlich die Vocals hinzu. Danach war offensichtlich erst einmal
Schluss.
Die Texte von "ć" handeln von persönlichen Momenten, Gedanken und Emotionen, die trotz ihrer subjektiven Natur für die Band nicht an allgemeiner Relevanz einbüßen. Wie sehen sie sich selbst im
Kontext ihrer sozialen Umgebung und der Gesellschaft als Ganzes? Wie beeinflusst das Älterwerden ihre Wahrnehmung von sich selbst und anderen? Wie können und dürfen sie persönliche Gefühle
kommunizieren? Wie gehen sie mit zerbrochenen Beziehungen um und wie bauen sie daraus neue auf?
Manche Dinge müssen von Zeit zu Zeit neu betrachtet werden, auch wenn sie erprobt und bewährt sind. Nur so können sie ihre Bedeutung und Wichtigkeit angemessen einschätzen und daraus etwas
Persönlicheres, Wertvolleres und letztlich auch Sinnhafteres entwickeln. Die Band hat versucht, diese Idee auch auf dem Cover-Artwork des Albums widerzuspiegeln. Alltagsgegenstände, die sie auf
einem Flohmarkt erstanden hatten, sind dort in zerstörter und wieder aufgebauter, jedoch augenscheinlich funktionsloser Form dargestellt. Der Versuch, aus Bekanntem etwas Neues und Interessantes
zu schaffen, ist für die Band ein Leitmotiv des Albums. Auf gewisse Weise ist dies auch ein Konzept, um mit den oft lästigen und anstrengenden Aufgaben des Alltags fertig zu werden - jedoch ist
es auch ihre Form der Kritik an dem ständigen sozialen und medialen Druck zur Perfektion und Gleichförmigkeit.