Die dritte Veröffentlichung von SUNDL auf Cut Surface auf der der Musiker auf den acht Tracks wieder alle Instrumente im Alleingang einspielte und aufgenommen hat, ist ein fließender Roadtrip. Die allumfassende Klammer von SUNDL 3 bilden Wasser und vielerlei Metaphern dafür sowie Stimmen, sirenengleich oder tough und streng, die die Hörer*innen durch die Soundfluten begleiten.
Bemerkenswerte Kollaborateur*innen, Soundkreateur*innen und Partners in Crime holte sich Christian Sundl ins Studio: Lina Gärtner, Lau Lukkarila, Terz Nervosa, Radiateur, The Damski und Lan Rex. Es ist noch immer Goth House – aber SUNDL has it all! Christian Sundl entdeckt mit vollem Herzen den Dancefloor, klammheimlich und schleichend und er will nicht mehr aufhören zu tanzen, zu oszillieren. So hätte eine Goth-Paradise Garage bespielt werden können, um 4 Uhr morgens mit einem Absinth-Cocktail in der Hand, Eyeliner-Resten um die Augen und zartem roten Lippenstift, der im Licht der Diskokugel glitzert.
Da ist beispielsweise Diving to the Depths feat. Lina Gärtner – hier nachtschwimmt SUNDL in Ambient-Wassern mit der faszinierenden Stimme von Lina Gärtner, die Gedichte von Alice Paalen Rahon rezitiert, als Rettungsboje, er krault in der Strömung weiter Richtung repetitivem Mondschein-House. Der Dead River, eine Neuinterpretation des Songs geschrieben von Lydia Lunch und Mick Harvey, fließt stetig in Richtung Unterwelt, geleitet von Terz Nervosas Stimme. Im Track Darker beißt sich die Rhythmus-Schlange in den eigenen Schwanz und zittert. Bei Melt House bricht das Techno-Gewitter über den Ozean herein und strahlt. Und Black, der Closing-Track stolpert in einen Horrorfilm, in dem Tango getanzt wird oder auch ein dekonstruierter Trauermarsch mit singenden Sägen und schwarzen Luftblasen. Und da ist er dann wieder, der four-on-the-floor, zum wieder Tanzen, wie ein dunkel gewandterer Derwisch aus dem Wiener Underground lässt SUNDLs 3 die Hörer*innen in einer schwarzen Disco-Messe den Ausklang finden.
SUNDL 3 ist ein Soundtrack für Kinder der Nacht und des Zwielichts, jedoch niemals ohne klar schimmernde Hoffnungsfetzen am grau ausgeleuchteten Tanzboden-Himmel.
Seit 2005 ist Christian Sundl Schlagzeuger der Bands Lady Lynch und Black Fox Dance. Sundl ist Mitbegründer und Leiter des 2008 gegründeten Kassettenlabels Wilhelm show me the Major Label.
SUNDL ist das Alter Ego des in Wien ansässigen Musikers und Produzenten Christian Sundl. Mit Rhythmusgefühl, Liebe zur Repetition und einem Liebäugeln mit Post Punk, Goth, Techno, House und Dark
Wave entführt er die Hörerschaft in seine Welten voller altehrwürdiger Drumcomputer, Synthies und dunkler Bildsprachen, Samples und Lyrics – immer wieder tanzbar, immer wieder kontemplativ und
gewiss immer erfrischend. SUNDL veröffentlichte er den letzten Jahren zwei Kassetten auf Cut Surface und Wilhelm show me the Major Label; SUNDL und SUNDL II. In seinen fotografischen Arbeiten
dokumentiert er die österreichische Post-Punk Szene.
