Helem
Black Sheep LP
Abbruch Records
Ran Deri, Ran Weiman, Arcadi Maidanik und Arik Baraz servieren hart rockenden Punk aus "Israhell), laut Ran Deri nicht nur ein LAnd, sondern eine "factory of soldiers". "Brains from America,
Herat from Iran, PTSD made in blue and white". Ran skizziert das schwierige Leben und den Alltag in Israel, genauer in Tel Aviv.
Ein surreales Leben. Die israelische Armee verübt Luftschläge, während in einer der Hummus-Restaurants der Stadt gespeist wird. Menschen, die in der Nähe des Gazastreifens leben, führen kein normales Leben. Vielleicht haben sie sich mit dem Konflikt arrangiert. Die Angst ist ein ständiger Begleiter. "We are here together and not out of fear" singt Ran und vergleicht den Alltag zwischen Hoffen, Träumen , Himmel und Hölle. Der Soundtrack hierzu ist schneller Punk, nah dran am metallischen HC, dunkle Klangfarben und ständig eine beängstigende Atmosphäre, die in ein Desaster führt. Doch HELEM hat auch etwas gemein mit europäischen Punkbands. Alle hassen die Polizei, so auch HELEM. Dort, wo das Leben schnell in einen Albtraum enden kann, wo nicht unweit entfernt von Tel Aviv Menschen in einem Ghetto leben, wird das Dagegen-sein zur Pflicht. Roddy Moreno (THE OPPRESSED)unterstützt Ran gesanglich und beide sind sich einig, "it's up to you and me: We must all learn to unite...and work together!" Heikel wird es dann, wenn Ran in "Can't compare" der Meinung ist, den Holocaust als Vergleich heranzuziehen, wo es notwendig ist, denn: "If you can't compare than stop your whining(...)and try to understand, that if you and I will not join forces with our comrades(...)work towards a better future, this shit will not end anymore!" Für mich ist es wichtig, die Mauern und Unterdrückung zu überwinden. Das Gefühl des Unwohl seins überwiegt, eben auch weil es in Israel wie in Europa und der Rest der Welt Menschen gibt, die sich über andere stellen und meinen, besser/stärker als andere zu sein. Fuck the Faschists 2.0! So turbulent das Leben, so spektakulär die Musik von HELEM. Es gibt zwar keinen eindeutigen Smasher, aber hie und da jewish Rock-Elemente mit wuchtigen Riffs und straighten Melodien mit Vokal-Lauten-Backings. Das reicht für feistes Slam Dancing und Rumgehüpfe gegen dunkle Gedankenwelten.