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TRUST #219

TRUST #219
TRUST #219

TRUST #219
68 DIN-A-4 Seiten; €4,00.-
Trust Verlag, Dolf Hermannstädter, Postfach 110762, 28087 Bremen
https://trust-zine.de/
    Dolf beschäftigt sich auch mal mit „Quatsch“ und findet heraus, wozu der Bommel auf der Pudelmütze gut ist. Jan Röhlk indes beschäftigt sich mit nerdigen Dingen und taucht ein in die Fanwelt von L.A. und AC/DC. Mika hat früh gelernt, die Lautstärke im Elternhaus mit Durchzug zu kompensieren und gelassen zu bleiben. Und für Claas Reiners ist es ein totaler Widerspruch, wenn man 100 $ hinblättert, um als Elite-Punk im von Fat Mike mitinitiierten Punk-Museum in Las Vegas eine Indivdual-Tour zu bekommen.

Jürgen Heiter ist bekannt für Filme wie „Der Photograph“, „Long Live the People of the Revolution“, „Tod im Sommer.“ Jan Röhlk fragt nach dessen Jugend und erfährt, dass Jürgen organische Begegnungen hatte, aus denen sich irgendwas entwickelt hat wie bspw. mit Raymond Pettibon, der von L.A. mit der Holzklasse und guter Laune angeflogen kam. WHITE SPARROS im Schnelldurchlauf, was wirkt wie ein Geplänkel am Bahnhof beim einfahrenden ICE. Besser wird’s mit bela, der John Sox von F.U.‘s zu der Bostoner HC-Community, nach der politischen Grundstimmung während der Trump-Ära fragt und mit ihm über Patriotismus und Satire sinniert.
 Vico und Ian von ÜBERYOU sprechen über den Arbeitsprozess zum neuen Album, ganz ausführlich und irgendwie auch langweilig. Schlussendlich war es für Patrick Stickles (TITUS ANDRONICUS) ein tolles Jahr, auf das er zufrieden zurückblickt, sein Pulver noch nicht verschossen hat und dann zugibt, eine Unzufriedenheit und die Sehnsucht, etwas Größeres zu erreichen, in sich trägt.

Gesamteindruck:

Film, Punk und Angst vor der Zukunft. Dazu passt der Cover-Slogan „Sell me a nicer dream“. Was alle Interview-Partner*innen verbindet, ist das Aktiv-sein und gute Vibes zu verbreiten. Ein paar Kalendersprüche von John Sox und WHITE SPARROWS, zwei dunkle Liveshots von C. Bendel und dann am Ende ein Highlight von belas subjektiv ausgewählte Schweiz-Punk-Platten runden das Gesamtbild eine FANzines ab, das hier den Namen verdient, weil viel Fan-Sein drin steckt.