Angelic Upstarts
Last Tango In Moscow LP
Mad Butcher Records
Das 6. Album erschien im Original 1983 auf Picasso Records. Soundtechnisch erinnert der Sound nicht mehr an die stürmisch-rauen Punk-Smasher der Anfangsstunden. Mensi, der am 10. Dezember 2021
verstarb, tanzte nicht nur Tang in Moskau, sondern rückte immer wieder die linkspolitische Note inform von Solidarität für die Arbeiter*innen-Klasse (Murder of Liddle Towers, Solidarity...) und
den Kampf gegen Rassismus und Polizeigewalt in den Fokus der Lieder.
Textzeilen wie "All you kids, black and white/Together we are dynamite” (Kids On The Street, 1981) waren eindeutig, doch die Konzerte wurden wie bei SHAM 96, COCKNEY RECJECTS auch von rechten
Bonheads besucht, was insbesondere beim "OI! The Main Event"-Auftritt aufgrund von Gewalttätigkeiten im Publikum abgebrochen werden musste, und dass, obwohl Mensi die antifaschistische Haltung
deutlich machte und die antifaschistische, englische Musikinitiative "Cable Street Beat" unterstützte.
Auf Last Tango in Moscow war Mensi bereits das letzte Originalmitglied, untermauert aber den musikalischen Anspruch, Punk und Pop zu verschmelzen und mit politischen Inhalten zu kredenzen. Nahezu
alle Songs sind Smasher. "Machine Gun Kelly", "I think it should be free" sind eingängig und zeitlos gut. "Jarrow Woman" ist eine melancholische Agit-Pop-Ballade par excellence mit Klavier und
Gänsehaut. "Blackleg Miner" ist ein spoken Beitrag des Folksong-Originals und mit "Nowhere to Run" mischen Mensi, Max, Ronnie, Chalfont I.C.F. und Brian die Disco auf. Ein tolles und
abwechslungsreiches Album mit Punk-, Pop- und Rude Boy-Anleihen.