roud To Be Punk #37
116 DIN-A-5-Seiten; €3,90.-
jan.sobe@t-online.de
Tischlerei Lischitzki ahnen nichts Böses und dennoch hat Ralf nochmals die einzelnen Songs zur immer noch aktuellen Veröffentlichung kommentiert. Des Weiteren lässt Jan auch Dieter zu Wort
kommen, der 2021/2022 auf der Homepage „Heldenstadt anders e.V.“ einen längeren Text über seine Musik-Sozialisation veröffentlicht hat, der „immer eher ein Musikbegeisterter und Genießer war“.
Auch Jan ist gefesselt, ob der erwähnten persönlichen Geschichten während der „Wir Kriegen Euch Alle“-Performance im Theater und dem Versuch, ostdeutsche Lebensrealitäten deutlich zu machen, über
die letzten Tage der DDR und die chaotischen und gewaltvollen Jahre, die der Wiedervereinigung folgten.
Des Weiteren stellt Jan im Interview das AkuBIZ e.V. vor, um kurz darauf auf den Spuren der Roten Bergsteiger*innen zu wandeln. Riot Turtle stellt das „Cars Of Hope“-Kollektiv vor und Tini und
Tobi berichten über ihre BLACK CAT-Tape-Label- und Fanzine-Aktivitäten, bevor es mit DIVIDING LINES nach Finnland geht. Psychisch Instabil wissen immer noch, dass unpolitisch hirntot macht,
aber ausrichten lassen, aus zeitlichen und gesundheitlichen Gründen keine Re-Union zu starten. Dafür hat Erich erstaunlich wenige Erinnerungslücken und lässt die Leser*innen an seinem
Punker-Leben teilhaben, das geprägt war von Kiffen und Saufen, aber auch von Herzschmerz und Durst auf Bier.
Gesamteindruck:
Jan lässt andere zu Wort kommen und ist wie gewohnt auch persönlich in Sachen Sachsen-Punk-Szene unterwegs, um selbige zu fördern. Ob Bücher, Bands, Theater und Zeitzeug*innen. Punk ist nicht tot, aber wie hier repräsentiert, oft auch einhergehend mit heldenhaftem Getue um Berechtigung und Verehrung für ein (inszeniertes) Stück aus der Vergangenheit sowie deren zeitlich beschränkte Aufarbeitung.