Die Beamten
Völker, hört die Signale LP
Lion Crew Records/Elbtal Records/Noisebergpogo
Die Beamten gründeten sich um 1986/87, spielten im April 1988 auf dem legendären Frühlingsfest der AlösaKirche, in Kirchen der gesamten Republik, Klubs und trotz fehlender Einstufungspapiere auch
beim Tierpark Extrem Festival. Sie veröffentlichten ein Split Tape mit Re-Aktion aus Potsdam. Mit dabei auch Punkrockurgestein Stunk, der heutzutage bei 'Es war Mord' aktiv ist.
Wie er im 16-seitigem Vollfarbbeiheft (mit Bildern, allen Texten und der Band-Geschichte) erzählt, gab es aufgrund der Meinungsverschiedenheiten zur Einstufung und den bandinternen Streit
darüber, musikalisch professioneller, aber auch angepasster zu werden oder weiter im Untergrund aktiv zu sein. Stunk wollte wie so viele andere auch bewusst keine Einstufung, um auch weiter
"Scheiße beim Namen (zu) nennen", ohne sich den Mund verbieten zu lassen und hatte keinen Bock auf Zensur.
Geblieben sind die von Stunk und Schrammel ausgewählten Songs, aufgenommen im November 1987 und im April 1988 in Ost-Berlin, wo sich zunehmend Widerstand gegen die Staatsmacht formiert. Und wie
Stunk treffend resümiert: "Musik ist geblieben...und Punk." Gespielt und geschrammelt mit Karamba und Karacho, mit etwas zu leisem Keyboard, wechselseitigem Gesang (Stunk und Sheeda) und viel
Rotz und ungestüm-charmanter Spielart. Eingängig und soundtypisch im 80er Jahre Punk-Stil, wo Pogo, Promille und Politik zu einer simplen Machart fusionierte in einer kalten, kaputten Welt. Toll
produzierte und aufgenommene Songs mit dem Flair von späte Canalterror, SK, Bärchen und die Milchbubis mit dem gemeinsamen Nenner Abkehr von der Gesellschaft mittels Humor, Alkohol und
Selbstzerstörung.