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Hühnerleid für Bio-Eier – die traurige Realität hinter schönen Labels

Hennen mit kahlgepickten Bäuchen, Rücken und Hälsen; schmerzhaft entzündete, eitrige Kloaken durch dauerndes Eierlegen; tote Tiere, deren Körper vorzeitig aufgeben: Diese Bilder von Ende Juli 2023 stammen aus einem Bio-Hennen-Betrieb der "Deutsche Frühstücksei GmbH" in Wittstock/Dosse in Brandenburg. Sie zeigen einmal mehr, dass Bio-Eier keine Alternative sind, wenn es um echten Tierschutz geht. Das rbb-Magazin SUPER.MARKT berichtete gestern Abend mit aktuellem Videomaterial von Animal Rights Watch e.V. (ARIWA).


ARIWA veröffentlicht Videomaterial aus dem „Bio-Geflügelhof Zum alten See GmbH“ in Wittstock/Dosse (Brandenburg, Kreis Ostprignitz-Ruppin). Mehrheitseigner des Betriebs ist die Unternehmensgruppe „Deutsche Frühstücksei GmbH“, die mit rund 16 Millionen Hühnern in 20 Betrieben zu den größten Eierproduzenten Europas gehört. Die Bilder wurden Ende Juli 2023 aufgenommen.

Die aufgedeckten Zustände sind nicht von denen in konventioneller Haltung zu unterscheiden: Tausende Hennen drängen sich dicht an dicht in einem Stallabteil. Werden, wie hier, Volieren verwendet, sind zwölf Hühner pro Quadratmeter Hallenfläche erlaubt. Enge und sozialer Dauerstress machen die Tiere aggressiv und führen dazu, dass sich die Tiere gegenseitig kahlpicken. Auch Bio-Hennen leiden häufig unter schmerzhaften, eitrig entzündeten Kloaken infolge des angezüchteten täglichen Eierlegens. Nach höchstens anderthalb Jahren enden sie, als unproduktiv aussortiert, im Schlachthof – sofern ihr ausgelaugter Körper nicht schon vorher aufgegeben hat.

Seit 2010 deckt ARIWA regelmäßig das Leid der Tiere in der Bio-Eier-Industrie auf. Erst 2021 veröffentlichte ARIWA Bilder von leidenden, kahlen und kranken Tieren aus der Bio-Geflügelhof Mühlenberg/Dranse GmbH in Brandenburg, einem Betrieb der gleichen Geschäftsführerin. „Egal welches Siegel auf den Eiern klebt, egal ob sie bei Alnatura, Kaufland, REWE, Aldi oder im Bioladen verkauft werden: Es sind immer die gleichen Bilder. Daher sind Eier nie eine gute Idee, auch nicht mit Bio-Siegel. Wer es mit dem Wohl der Tiere ernst meint, lässt sie leben und ernährt sich einfach vegan“, sagt Sandra Franz, Pressesprecherin von ARIWA.

Es ist schon traurige Tradition: Jedes Jahr aufs Neue veröffentlicht Animal Rights Watch Videomaterial von leidenden Hennen aus der Bio-Eierindustrie.
Kahlgepickte Hühner, mit eitrigen schmerzenden Eileiterentzündungen sind kein Einzelfall. Das zeigen unsere Rechercheveröffentlichungen aus Bio-Betrieben der vergangenen 14 Jahre. Die Bilder machen deutlich, dass „Bio“ keine Alternative sind, wenn es um echten Tierschutz geht.

Mehr Infos: biowahrheit.de