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Kannibalismus im „Tierwohl“-Schweinestall

Fotocredit: Animal Rights Watch e.V. (ARIWA)
Fotocredit: Animal Rights Watch e.V. (ARIWA)

Schweine werden im Stall von ihren Artgenossen aufgefressen. Sie waten zentimeterhoch durch ihren eigenen Kot und leiden an schmerzhaften, unbehandelten Abszessen. Diese Zustände wurden im August 2023 in einer „Tierwohl“-Schweinemast mit gehobener Haltungsform 4 in Sulingen (Niedersachsen) dokumentiert. Spiegel TV berichtete exklusiv mit dem Videomaterial von Animal Rights Watch e.V. (ARIWA).

Triggerwarnung:

In diesem Video geht es u. a. um schlechte Tierhaltung mit einigen schwer auszuhaltenden Szenen bei der Haltung von Schweinen, die unter dem Label „Tierwohl“ leiden müssen. Wenn du damit Schwierigkeiten hast, schau dir lieber ein anderes Video an.


Eine Nacht im „Tierwohl“-Stall

Die Bilder von August 2023 aus dem Außenstandort der Schweinemast von Heiko Barghop in Sulingen (Niedersachsen, Kreis Diepholz) sind erschütternd: Ein totes Schwein liegt, halb von den eigenen Artgenossen aufgefressen, in der Mastbucht. Ein weiteres angefressenes Tier findet sich in der Kadavertonne. Viele Schweine leiden an schmerzhaften, unbehandelten Abszessen und Infektionen am Bauch. Im hinteren, extrem verdreckten Mastbereich drückt der Kot schon aus den Spaltenböden nach oben. Der Betreiber sagt in eigenen Werbevideos über seinen Betrieb, das sei „Stallhaltung 4+“. Das Fleisch wurde als „glückliche Strohschweine“ von der lokalen Metzgerei „Meerpohl“ vermarktet.

Triggerwarnung:

Die folgende Bildergalerie zeigt schlechte Tierhaltung mit einigen schwer auszuhaltenden Bildern bei der Haltung von Schweinen, die unter dem Label „Tierwohl“ leiden müssen.


„‚Bessere Haltungsform‘“ oder ‚Tierschutz-Betrieb‘, das mag gut klingen. Tatsächlich bedeutet es aber das gleiche Tierleid wie anderswo auch. Das zeigen die aktuellen Bilder deutlich“, so Sandra Franz. Auch in dieser Anlage leben die Schweine auf harten Betonspaltenböden und ohne jede Möglichkeit, im Schlamm zu suhlen, im Boden zu wühlen oder andere artgemäße Verhaltensweisen auszuleben. „Hinzu kommt schwerster Kannibalismus“, ergänzt Sandra Franz. Für Animal Rights Watch steht fest: „Tierwohl“ ist ein leerer Marketingbegriff, der Konsument*innen ein gutes Gewissen beim Einkauf bescheren soll. Wer es hingegen mit dem Wohl der Tiere ernst meint, lässt sie leben und ernährt sich einfach vegan.