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TRUST #224

TRUST #224
TRUST #224

TRUST #224
68 DIN-A-4 Seiten; €4,00.-
Trust Verlag, Dolf Hermannstädter, Hamburger Str. 243, 28205 Bremen
https://trust-zine.de/
        Dolf resümiert in seiner Kolumne, dass der Begriff „unmenschlich“ die Normalität ist. Jan Röhlk ist immer noch tief in seinem akribisch recherchierten und ausgearbeiteten RKL-Special verwurzelt und berichtet über neue Details zu Todesumständen einiger RKL-Musiker und ärgert sich über ca. sechs herausgerissene und verschenkte RKL-Interview Seiten aus einem „best of OX-Zine“-Buch. Mika reist nach 8 Jahren Pause wieder nach Asien, entdeckt viel indonesischen Punk, lernt Bands und Personen kennen und trinkt Ingwertee mit Andi von TWINS MUSIC. Class Reiners widmet sich dem Pop-Feminismus am Beispiel von Taylor Swift und wünscht sich eine Debatte darüber, wie der Mann zu einer erfolgreichen Frau steht.

an fährt mit Oli Obnoxious zu Fabsi (WESERLABEL, ZK, DIE MIMMIS), der ausführliche Einblicke zur Label-, Band- und eigener Punkgeschichte gibt und sich nicht auf Jans Spielchen einlässt, HC statt Funpunk abzufeiern, weil Fabsi ein Problem mit den unverständlichen Texten hat. Dafür ist er ausgerastet, als Andi (DTH) ihm während dessen Schüleraustausch-Zeit in L.A. eine B 52‘s-, GG Allin- und MISFITS-Maxi-Single geschickt hat.
Johnny Rotten denkt, dass er mit Pil ein gutes Beispiel ist, Menschen aus der Komfortzone zu holen und zeigt sich sichtlich erbost ob Danny Boyles Doku über die Sex Pistols, die eine Serie über „three fucking morons“ ist.
Claas Reiners befragt parallel die Bremer Bands MÖRSER und PHANTOM BAY zu deren Erlebnissen auf der Tour durch Japan bzw. an der Ostküste der USA.
Jessi Schmitte untersucht sexistische Verhaltensweisen und Einstellungen von Frauen gegenüber sich oder anderen Frauen und liefert Antworten inform von Songtexten und deren Bezüge/Hintergründe und fand es hilfreich, Künstlerinnen beim Verlernen der ihnen beigebrachten sexistischen Sichtweisen zu sehen.
Bela spricht mit Pete Stahl über SCREAM, ihrem neuen Album und die bewegte Zeit in den 1980er Jahren, während WARAN aus Bremen unterm Radar bleiben, nicht groß werden wollen und zu 80% Texte von einem Obdachlosen haben, den Ramin in der Fußgängerzone kennengelernt hatte.

Gesamteindruck:

Eine überaus gelungene Ausgabe. Fanzines haben oft eine besondere Authentizität und Lebendigkeit, die in traditionellen Veröffentlichungen manchmal fehlt. Die Mischung aus diskursiven, informativen und zeitgeschichtlichen Beiträgen sowie Kolumnen macht die aktuelle Ausgabe zu einer fesselnden Lektüre und eine Vielzahl von Themen abdeckt und gleichzeitig eine starke Verbindung zur aktuellen Zeit hat.