· 

AMBER - Debütalbum "Room For Understanding"

Fotocredit: Danny Kötter
Fotocredit: Danny Kötter

Neues aus der Stadt, die es nicht gibt: Die Bielefelder Indie-Punks AMBER kündigen ihr Debütalbum „Room For Understanding“ für den 21. Juni 2024 an. Mit „Spine“ liegt ab sofort der dritte Vorbote des Longplayers vor. Zuvor erschienen bereits die Tracks „Heavy View“ und „Indigo“.

„Thematisch dreht sich der Song um das Gefühl, sich in seiner eigenen Haut nicht wohl zu fühlen und um den Wunsch nach Besserung. Nebenbei streut der Text außerdem unterschwellig und in Metaphern gehüllt Kritik an der vorherrschenden Konsummentalität ein und bringt so mehrere Thematiken gleichzeitig an einen Tisch, überlässt die Interpretation jedoch den Hörer*innen“, kommentiert das Quartett.


Stream - „Spine“

Der ebenso intensive wie melancholische Sound von AMBER, der sich irgendwo zwischen Emo- und Post- Punk bewegt, überzeugt in verschiedenen Kontexten: Für das isolierte Dahinträumen sind ihre aufgeladenen Songs optimal, aber eben auch zum verschwitzten Abgehen vor der Bühne. Die Musik der Bielefelder Band streichelt und zerdrückt gleichzeitig – mit schimmernden Shoegaze-Gitarren, davon losgelösten Bassläufen à la The Cure und treibenden Drums, welche die verwaschenen Klangflächen mit einer steinharten Tightness ergänzen.

In ihrer emotionalen Wucht und visuellen Ästhetik wird zwar noch deutlich, dass die Mitglieder ursprünglich aus der Hardcore-Welt kommen, doch der Gesang von Frontmann Levin Mertelsmann ist mittlerweile klarer definiert und melodischer. Passend dazu blicken auch Gitarre, Bass und Drums immer wieder in Richtung Wave und Indie. Einen punkigen DIY-Spirit hat das Ganze hundertprozentig – so viel wie möglich wird hier selbst gemacht, von Merch bis Booking – und energisch klingt die Gruppe definitiv auch, liefert aber auch ein geradezu schwebendes Gefühl. Eben diese dynamische Bandbreite macht den Sound von Amber so einzigartig.

Auch inhaltlich trifft die Gruppe mehrere Nerven: Immer wieder geht es um die Schwierigkeiten beim Verarbeiten des eigenen Weltschmerzes und das daraus resultierende Ohnmachtsgefühl. Doch auch persönliche Hürden werden thematisiert, so handeln viele Lyrics von zwischenmenschlichen Sorgen und dem Reflektieren der eigenen Person. „Es geht um das Verlorensein in einer Welt, welche die Weichen gegen dich gestellt hat, und um die Suche nach Auflösung“, sagen Amber selbst über ihr Debütalbum „Room for Understanding“. Einmal heißt es darauf: „Where do we go from here?“ Hoffentlich dorthin, wo man endlich verstanden wird.