News · 19. April 2024

FLITTERN über toxische Männlichkeit: "Andi Beuys"

FLITTERN aus Köln sind ab sofort ein Duo und veröffentlichen nach dem eingängigen "Wie Tetris" nun ihre zweite Single im Jahr 2024. "Andi Beuys" (VÖ 19.04.24, Unter Schafen Records) ist riffig, dreckig und giftig, und setzt sich ironisch mit jenen Entwürfen von Männlichkeit auseinander, die wir endlich mal abschaffen könnten.

Es gibt die Theorie von Primär- und Sekundäremotionen, und dass Männer sich häufig wütend oder aggressiv zeigen, wenn sie eigentlich verletzt, traurig oder enttäuscht sind. So ganz gesichert ist das wohl nicht, aber FLITTERN finden, dass da schon was dran sein könnte.

Denn uns fallen sofort zig Situationen ein, wo eine Tür geknallt, oder sich kurz angeschrien und dann lange angeschwiegen wurde. Und eigentlich immer wäre die bessere Option gewesen, sich zu öffnen und mitzuteilen und wirklich darüber zu sprechen, wie man sich gerade fühlt. Das ist die Message von "Andi Beuys", die auch so ein bisschen das Wortspiel des Titels erklärt: Jungs, bitte. Sprecht miteinander. Ihr seid nicht wütend. Ihr seid verletzt. Get soft. Stay soft.

FLITTERN - "Andi Beuys" (Single, VÖ 19.04.24)

Dass sich in "Andi Beuys" auch wieder zwei Typen zum Thema "Toxische Männlichkeit" äußern, stellt ein Dilemma dar, dass wir weder auflösen können noch wollen. Wir sprechen es aber an:

Wir verstehen, dass im Kampf für Geschlechtergerechtigkeit unsere Stimmen nicht die lautesten sein sollten. Vielmehr sollten wir FLINTA*s zuhören und das, was sie sagen, ernstnehmen. Wir verstehen, dass schon auch Männer, in erster Linie aber weiblich gelesene Menschen die Opfer von toxischer Männlichkeit sind. Wir haben jedoch auch verstanden, dass es bedeutsam ist, dass Männer, gerade in so Cis-Männermonokulturen, über toxische Traits sprechen, sich kritisieren und Kritik annehmen. Denn ey, es nervt halt: Dieses Rumgegockel. Und dass du ständig beweisen musst, wie geil du bist. Und zeigst du mir gerade ernsthaft ein Video von Jordan Peterson? Aaaaaalter...