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OX #173

OX #173
OX #173

OX #173
172 DIN-A-4-Seiten; € 6,90.- + CD
OX-Fanzine, Postfach 110420, 42664 Solingen
www.ox-fanzine.de
    HWM haben fünf Songwriter, viel Material und Chuck Ragan ist aufgeregt, weil er ein neues Soloalbum veröffentlicht. Moscow Detah Brigade glauben an eine Welt ohne Grenzen, sind Humanisten und sind doch ein Haufen Typen in Trainingsanzügen, die Musik machen. Tom Schwoll macht jetzt auch solo Musik, erklärt sich und seine Texte und verneint eine JINGO DE LUNCH-Re-Union.

Bei David von KMPFSPRT hat sich durch das Älter werden seine Haltung nicht verändert hat und auch Bandkollege Dennis glaubt, heute mehr Punk zu sein als früher. Für COCK SPARRER indes läutet mit dem neuen Album der wohl verdiente Feierabend und die ewigen Underdogs gehen in Rente. Duncan Reid kann von Punkmusik nicht genug bekommen, erzählt aus der Zeit mit THE BOYS und der Anekdote, den RAMONES auf der Bühne beim Song „Baby I Love You“ ausgeholfen zu haben. HC-Helge beweist wieder guten Geschmack und skizziert den Dutch Punk/HC der frühen 80er Jahre mit Bands wie B.G.K., Pandemonium, NEUROOT, Funeral Oration...deren Veröffentlichungen größtenteils wiederveröffentlicht worden sind oder noch werden. Auch Anja Huwe hat sich davon überzeugen lassen, wieder Musik mit ihrer alten X-MAL-DEUTSCHLAND-Bandkollegin Mona Mur aufzunehmen und ein Solo-Album herausgebracht. Und auch bei den Bärchen und die Milchbubis hat es wieder Bumm gemacht. Vielleicht, weil das Altersheim keinen Platz übrig hat oder es doch ein Leben nach der Menopause gibt.

Gesamteindruck:

Punkrock, Bier und Urlaubsgeschichten. Im OX steht, was sonst nur die BILD-Reporter*innen in die Gerüchteküche holen. Alte Punks erzählen, wie es früher einmal war und die neue Generation erscheint ein wenig blass um die Nase. Und so sind es immer wieder mal die alten Geschichten, die am spannendsten erzählt werden, aber auch sind. Das gilt genauso für die Punk-Platten-Klassiker wie auch für die Fotos und ihre Geschichte dahinter wie Andreas Michalke und Marla Watson beweisen. Ansonsten gibt es neben qualitative gute Artikel/Interviews auch viel Quantität, beides laut Joachim für die Leser*innen eine Win/Win-Situation, für mich ein oft zu viel an belangloses Infotainment.