Desolat
ückendorfication LP
Dackelton Records
Der erste Track des Albums „verpass' nicht den anschluss I“ von der Band fängt die Essenz des Alltagslebens in einer modernen Informationsgesellschaft auf eindrucksvolle Weise ein. Sänger Markus
beschreibt, wie die Musik der Band das alltägliche, fast banale Leben in einer Welt reflektiert, die von toxischer Subjektivität und dem Drang nach endloser Selbstoptimierung geprägt ist. Diese
Welt ist voller Zweifel, Widersprüche und Illusionen, und genau diese Themen finden sich im Eröffnungstrack wieder.
Der Song startet mit einem eindringlichen Weckerpiepen, das den Hörer sofort in die Realität des Alltags zurückholt. Dieses Geräusch, das uns alle aus dem Schlaf reißt, ist ein kraftvoller
Einstieg in den Song und symbolisiert den unaufhörlichen Beginn eines weiteren Arbeitstages. „Verpass' nicht den anschluss I“ ist mehr als nur ein Song; es ist ein musikalischer Weckruf, der uns
dazu einlädt, unsere tägliche Routine zu hinterfragen und den verborgenen Stress des modernen Lebens zu erkennen.
Und wer einmal hellwach ist, der bekommt nie genug, rollt über die Straßen wie Plumpsack und schlägt Purzelbäume. Während „verpass' nicht den anschluss I“ den Alltagstrott und den Stress des
Pendlerlebens einfängt, geht „verpass' nicht den anschluss II“ einen Schritt weiter und beleuchtet die sozialen und emotionalen Auswirkungen dieser Routinen. Der Text ist voller Sarkasmus und
Ironie, was in Zeilen wie „hey mama, ich drück’ auf snooze, bleib’ liegen, sag allen einen schönen gruß“ besonders deutlich wird. Diese Zeilen sind nicht nur witzig und lebensnah, sondern auch
eine treffende Kritik an der Flucht in die Bequemlichkeit, die viele als Antwort auf den täglichen Stress wählen oder lässt sich davonpushen im Sog von Garagen-PowerPunk und schräg-geschrammelten
Rock.