Klabusterbären
Wer's ruhig will soll aufs Land ziehen LP
Anti-Droehn-Records
Auf ihrem mittlerweile 8. Album in 30 Jahre Bandgeschichte skizzieren Klabusterbären ostdeutsche und gesellschaftliche Zustände, die kritisch und politisch geprägt sind. Auf ihrem neuesten Werk
setzen sie diesen Ansatz konsequent fort, indem sie die Lebensrealitäten und Probleme der Menschen in Ostdeutschland beleuchten wie in "Baseballschlägerjahre", "Nebel auf Allee".
Dabei lassen sie keinen Raum für Schönfärberei, sondern zeichnen ein schonungsloses Bild der aktuellen Zustände, geprägt von einer tiefen Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen und einer klaren politischen Haltung. Themen wie soziale Ungerechtigkeit, der Umgang mit der ostdeutschen Vergangenheit und die Herausforderungen der heutigen Zeit werden mit einer Mischung aus Bitterkeit und Sarkasmus behandelt. Musikalisch bewegt sich das Album in gewohnten Klabusterbären-Gefilden, bleibt aber gleichzeitig experimentierfreudig. Die Kombination aus aggressiven Gitarrenriffs, treibenden Rhythmen und eingängigen Melodien unterstreicht die Dringlichkeit der inhaltlichen Botschaften. Punk mit Attitüde, Ost Wave und PowerPop, Asphalt-Rock mit Feingespür für Melancholie und scharfsinniger Gesellschaftskritik. Die Songs haben eine forsche, urbane Note, die gleichermaßen von Herausforderungen und tiefen Gefühlen geprägt sind. Dieses Feingespür für die Melancholie im Alltag und die Widersprüche der modernen Gesellschaft macht das Album zu einem wichtigen gesellschaftlichen Kommentar. Ein grandioses Album, auf dem verschiedene Stile und Einflüsse zu einer kraftvollen Einheit verschmelzen, die sowohl musikalisch als auch inhaltlich überzeugt.