TRUST #227
68 DIN-A-4 Seiten; €4,00.-
Trust Verlag, Dolf Hermannstädter, Hamburger Str. 243, 28205 Bremen
https://trust-zine.de/
Dolf lässt die Gedanken und Muskeln spielen, bevor der KI den Garaus macht, mehr körperliche Bewegung fordert und weiß, dass es sich lohnt, weiter über all den „Scheiß
auf(zu)regen oder (…) darüber (zu) berichten.“ Jan Röhlk hat neben SST nun auch ein Herz für Frankfurts Subkultur und DTH gefunden, liefert in gewohnt akribischer Nerd-Weise nach, was auch immer
er hiermit in Verbindung bringen kann, was mittlerweile obskure Formen annimmt und ich mir um Jans mentale Gesundheit sorge, bin aber zuversichtlich, dass Jan den Fokus nicht auf unbedeutende
Kleinigkeiten zu legen, sondern das größere Bild im Auge zu behalten.
Für bela ist klar, dass es nicht zu spät ist. M.I.A. zu entdecken und es ist ihm eine Freude, Mit Gitarrist Nick Adams ausführlich über die Bandgeschichte zu sprechen. Eine journalistische
Frechheit ist indes das von Fritz geführte Interview mit Julian, Tobias und Björn geführte Interview von KALTE HAND, als wäre das von einem Mittelklassenschüler für eine Schülerzeitung gemacht.
Vorbildlich, weil tiefgründig und informativ, dann der 2. Teil des von bela mit Nikel Pallat geführte Interviews und Statements, Gedanken zu und über Volksmund Produktion, SST, TSS, Hip Hop,
schwule Rockbands in Deutschland und Kosten von LP-Neuveröffentlichungen. WÜT aus Berlin werden vorgestellt, eine Band, die Crust, Metal, Doom und Punk mischt und offensichtlich viel Spaß daran
hat, gemeinsam zu spielen und auf Tour zu gehen. Ihr gemeinsamer musikalischer Ansatz wird als kraftvoll und energetisch beschrieben.
Claas Meiners spricht mit Marcus Wiebusch über die Band Kettcar und deren Entwicklung seit den frühen ...But Alive-Vergleichen. Das Interview geht detailliert auf das neue Album und die einzelnen
Songs ein und bietet einen tiefen Einblick in das aktuelle Schaffen der Band.
Gesamteindruck:
Insgesamt zeichnet sich TRUST #227 durch eine Mischung aus fundierten, tiefgründigen Beiträgen und persönlichen Interviews aus, die sowohl punkhistorische, biografische Bezüge ausweisen und FLINTA* mitdenkt. Trotz einiger Kritikpunkte bleibt das Magazin ein unverzichtbarer Bestandteil der HC/Punk- und Subkultur-Landschaft.