Mackermassaker
Hysterie MC
Black Cat Tapes / Lion Crew Records
Mackermassaker liefert mit Hysterie ein wütendes, chaotisches und lautstarkes Statement ab, das weit mehr Krach als klassische Musik bietet. Die rohe Energie und das anarchische Chaos auf dieser
Platte spiegeln sich in jedem einzelnen Track wider. „Angry bitches goes wild“ fasst den Charakter dieses Albums treffend zusammen: Es ist ein musikalischer Aufstand, der sowohl auf inhaltlicher
als auch auf klanglicher Ebene an die Grenzen geht.
Hysterie klingt roh und ungeschliffen – ganz so, wie es sich für FemKrawallPunk gehört, in dem die rebellische Energie in ihrer puren Form transportiert wird. Die analoge Aufnahme verleiht der
Musik eine gewisse Dreckigkeit und Authentizität. Smail Shock Produktion hat die richtigen Akzente gesetzt, um den chaotischen Charme des Albums beizubehalten. Die Gitarrenriffs sind geschrammelt
und unverblümt, während der rotzige Gesang wie ein wütender Schrei gegen Macker klingt. Die Songs scheinen weniger auf musikalische Raffinesse zu setzen als vielmehr auf die pure Wucht des
Ausdrucks.
Die Texte von Mackermassaker sind provokant, offensiv und ein klarer Angriff auf patriarchale Strukturen und gesellschaftliche Vorurteile. Hier wird mit Vorurteilen gespielt, um sie
zurückzuweisen und die eigenen Definitionen zurückzuerobern. Worte werden wie Waffen eingesetzt, die ohne Rücksicht auf Verluste auf alles einschlagen, was versucht, die „Angry bitches“ zu
kategorisieren oder zu unterdrücken. Es ist eine Art sprachlicher Guerillakampf, der konventionelle Narrative zerschlägt und Raum für eine neue, radikale Selbstdefinition schafft.
Was Mackermassaker so besonders macht, ist die hysterisch-eruptive Art, mit der sie ihre Wut artikulieren. Diese Wut ist nicht subtil, sondern explodiert in jedem Track. Die Musik scheint
geradezu darauf angelegt zu sein, das Publikum zum hibbeligen Rumzappeln zu bringen – sie ist nervös, hektisch und unkontrollierbar, genau wie die Emotionen, die sie transportiert. Der Lärm und
das Chaos sind keine stilistischen Mängel, sondern das eigentliche Ziel: Es geht darum, die Hysterie als Ausdrucksform zu zelebrieren und damit den Konventionen der Männermusik, wie der
Albumtitel ironisch andeutet, den Kampf anzusagen.
Hysterie von Mackermassaker ist nichts für schwache Nerven. Es ist laut, chaotisch und provokativ – aber genau das macht es so einzigartig. Mit geschrammelten Riffs, rotziger Röhre und Texten,
die Vorurteile zerschlagen, ist dieses Album ein ungestümer Aufschrei gegen gesellschaftliche Erwartungen und Unterdrückung. Wer auf der Suche nach kontrollierter Musikalität ist, wird hier nicht
fündig, doch für diejenigen, die ihre Musik roh und explosiv mögen, ist Hysterie ein absolutes Muss.