Proud to be Punk #39
120 DIN-A-5-Seiten; €
jan.sobe@t-online.de
Die 39. Ausgabe des DIY-Zines Proud to be Punk bleibt ihrer Linie treu und bringt eine bunte, facettenreiche Mischung aus persönlichen Geschichten, Musik, subkulturellen Erinnerungen und
sozialkritischen Reflexionen. Herausgeber Jan verbindet dabei seine persönlichen Erlebnisse mit Interviews, Rückblicken und einem nostalgischen Blick auf die Punk-Szene.
Jan eröffnet die Ausgabe mit einer bewegenden Erzählung über den Abschied von seiner Hündin Tyra. Er beschreibt den dramatischen Krankheitsverlauf und die Dankbarkeit, Tyra an einem besonderen
Lieblingsort beerdigen zu können. Seine Zeilen zeugen von einer tiefen Verbundenheit und der Freude an der gemeinsamen Zeit, die nun im Rückblick umso wertvoller scheint. Hier zeigt sich Jans
persönliche Seite, die das Zine auf eine authentische und einfühlsame Weise bereichert und seinen Leser*innen emotionale Tiefe vermittelt.
Einen weiteren Höhepunkt bildet das Interview mit Roy und Prelle von der Band TRUEMMER POGO. Gemeinsam reisen sie in die Prä-Internet-Ära, als Tapesampler das zentrale Medium waren, um neue Bands
zu entdecken und Gleichgesinnte zu finden. Die beiden schildern lebhaft, wie sie über kreative, fast „konspirative“ Wege Zugang zur Punk-Szene und ihrer Musik fanden. Dies illustriert nicht nur
die Leidenschaft und Hingabe, die den DIY-Gedanken der Punkbewegung ausmacht, sondern auch die damaligen Herausforderungen, subkulturelle Musik in einer weitgehend analogen Welt zu
verbreiten.
Jan erinnert sich in dieser Ausgabe auch an seine Jugend und die ausgiebigen Freizeitaktivitäten mit Freundinnen im Elternhaus, die so manches Mal zu Hausverboten und elterlichen
Verzweiflungsakten führten. Diese nostalgischen Erzählungen bringen eine humorvolle Leichtigkeit und erinnern daran, dass Punk auch immer eine Geschichte von Rebellion und Zusammenhalt ist. Die
Leser*innen tauchen in seine Erinnerungen ein und bekommen ein Bild davon, wie sich der DIY-Gedanke auch im Alltag und in der Art, wie man Beziehungen und Räume für sich schafft, widerspiegelt.
Gesamteindruck:
Proud to be Punk #39 ist eine leidenschaftliche Sammlung antifaschistischer, sozialkritischer und nostalgischer Inhalte. Das Zine umfasst Themen von Musik und Zeitgeschichte bis zu persönlichen Anekdoten und kulturellen Erinnerungen. Jan gelingt es, den Leser*innen nicht nur eigene Perspektiven und Einsichten zu bieten, sondern auch andere Stimmen einzubinden und die Vielfalt der Punk-Szene in einem ebenso reflektierten wie lebendigen Potpourri zu präsentieren.