CREVE COEUR
Catastophes
Atypeek Music
Mit Catastrophes liefert Creve Coeur ein intensives, gnadenloses Werk, das vom ersten Moment an packt und dabei nichts für sanfte Gemüter übrig lässt. Der Opener "Vertige Noir" wirkt wie ein
dunkles, bedrohliches Ungetüm am Himmel, das sich langsam über den Hörer ausbreitet und ihm keinen Ausweg lässt.
Dieser Track stürzt einen in ein schmutziges Gemisch aus Stoner Noise Rock, das sich durch ungestüme und rohe Punk-Energie auflädt. Der Sound ist schwer, schroff und geradezu übermächtig – genau
das, was die Fans dunkler, basslastiger Soundwände suchen.
Mit "Courage" steigert Creve Coeur den Wahnsinn nur noch weiter. Hier trifft scheppernder Noise Rock auf eine gewisse Behäbigkeit, die den Track tiefgründig und schwer macht. Die Vocals scheinen
von einem schmalen Grat zwischen Kontrollverlust und absoluter Hingabe zu kommen – eine Mischung, die an die schmutzige Energie von Bands wie Wahnsinns fette Beute oder den Hardcore-Wahnsinn der
Cheetah Chrome Motherfuckers erinnert. Der Song entwickelt eine Energie, die gleichermaßen fesselt und verstört, ein gnadenloser Ritt durch dunkle Klangwelten. "Mathématique", der zum Finale noch
einmal all das zusammenführt, was Creve Coeur auf Catastrophes ausmacht: ein neurotisches, schleppendes Noise-Spektakel mit einer dichten, groovigen Schwere, die in einer regelrecht hypnotischen
Kakophonie gipfelt. Die Atmosphäre ist beklemmend, fast so, als endete diese Reise in einer Art musikalischer Psychiatrie, in der nichts mehr berechenbar ist.
Catastrophes ist ein Werk, das kompromisslos in den Abgrund blickt und die Hörer herausfordert, mit ihm zu gehen. Creve Coeur hat hier ein Album geschaffen, das Noise Rock, Punk und Hardcore auf
raue, ungefilterte Weise kombiniert und dabei das Zeug hat, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen – intensiv, chaotisch und verstörend faszinierend.