SURREAL FATAL
Fuge LP
RilRec./Rookie/Indigo
Mit ihrer LP Fuge schickt sich SURREAL FATAL an, die musikalischen und emotionalen Grenzen auszuloten – und am liebsten gleich einzureißen. Die Band, deren Mitglieder zuvor bei Projekten wie Oma
Oklahoma, Miley Silence, Rückbau West, Bad Affair und Tankstelle aktiv waren, liefert ein intensives, vielschichtiges Album ab, das sich gezielt zwischen die Genres setzt: irgendwo zwischen Punk
und Hardcore, Postpunk und Indie – und immer zwischen den Extremen von Melancholie und Euphorie.
Die Musik von SURREAL FATAL ist, wie der Bandname andeutet, surreal und fatal zugleich. Mit schrammelnden Riffs und kathartischem Geschrei entwerfen sie ein düsteres, ehrliches Bild der Realität,
das sich auf die Tristesse ihrer Heimatstadt Hamburg stützt. Es ist eine vertonte Kampfansage, sowohl politisch als auch persönlich. Polit-Slogans und spontane Sprüche, die an maroden
Häuserwänden oder im Schatten von Konzernfassaden ihren Platz finden könnten, werden hier zu einem Ventil, um Wut, Frust und eine unbändige Energie herauszuschleudern.
Die Songs sind roh und mitreißend, wie eine unaufhaltsame Gerölllawine, die alles aus den Fugen sprengt. Doch trotz der rauen, direkten Machart steckt hinter jedem Song ein kluges Konzept – eine
musikalische und textliche Wucht, die gleichermaßen zum Denken und Fühlen anregt. Mit jedem Akkord und jeder Zeile zeichnen SURREAL FATAL ein Bild, das die Grau- und Dunkeltöne der Stadt und des
Lebens einfängt, ohne jedoch auf eine Spur von Rebellion und Hoffnung zu verzichten.
Fuge ist mehr als nur ein Album – es ist ein künstlerischer Abriss, ein musikalischer Migräneanfall, der sich klug und durchdacht präsentiert. Für alle, die zwischen den Zeilen schreien und
denken wollen, ist Fuge ein absolutes Muss.