Gregg Deal, Sänger der Dead Pioneers, ein indigener Künstler vom Stamm der Pyramid Lake Paiute, gründete die Band als Ergänzung zu einem Performance-Stück mit dem Titel „The Punk Pan-Indian Romantic Comedy“. Mit der urspünglichen Absicht, Originalmusik für dieses eine Stück zu schaffen, war unter dem Strich die Band geboren!
Dead Pioneers besteht aus den Gitarristen Josh Rivera und Abe Brennan, dem Schlagzeuger Shane Zweygardt und dem Bassisten Lee Tesche (der auch Lead-Gitarrist bei Algiers ist), mit Gregg Deal am
Gesang.
„Wir sind bei allem, was wir tun, zusammen“, erklärt Deal. „Unser Prozess ist ein Prozess der Einheit und ohne Ego. Natürlich wäre ich ohne sie nicht hier. Die gemeinsame Vision ist das A und O,
damit das Ganze richtig funktioniert.“
2024 war ein arbeitsreiches Jahr für die Band. Sie veröffentlichten ihr selbstbetiteltes Debütalbum auf Hassle Records, spielten auf einer Reihe von Festivals, darunter Jello Biafra's Tentacles
Fest, Punk in Drublic mit NOFX, und waren gemeinsam mit The Hold Steady auf Tour.
Heute veröffentlichen sie die erste Single „My Spirit Animal Ate Your Spirit Animal“ inklusive einem dazugehörigen Video aus ihrem kommenden zweiten Album "PO$T AMERICAN", das am 11. April 2025
auf Hassle Records erscheint.
„In einer Welt voller Makro- und Mikroaggressionen wird das übergreifende Konzept der kulturellen Aneignung häufig übersehen und geht im systemischen Konsum und Diebstahl von Kultur, Waren und
sogar religiösen oder spirituellen Praktiken unter. Die Aneignung erfolgt häufig im so genannten Geist der „Ehre“ oder der „Inspiration durch“, ohne dass die indigenen Völker, denen diese Dinge
häufig entnommen werden, eine Entschädigung erhalten.
Der Titel des Liedes hebt das Konzept und die Verwendung von „Geistertieren“ hervor, die achtlos aus indigenen Gemeinschaften entwendet werden, und wertet diese ab. Ihre Verwendung ist auf
Stereotypen und Rassismus zurückzuführen. Die Anspielung im Titel dient dazu, den Hörer in den Song hineinzuziehen - der Song wird ihn schließlich wieder herausholen.
„My Spirit Animal Ate Your Spirit Animal“ ist bissig, lustig und vor allem ehrlich. Er spannt einen weiten Bogen von der Behauptung, dass es Diebstahl ist, wenn man etwas aus der Kultur der
Ureinwohner unerlaubt an sich nimmt, bis hin zu der Feststellung, dass eine unserer großen indigenen Schauspielerinnen, Lily Gladstone, bei der Oscarverleihung 2024 um den Preis für die beste
Schauspielerin gebracht wurde. Die Gefühle, die sich durch den gesamten Song ziehen, sind ein großer Mittelfinger gegen die Ablehnung indigener Themen wie Existenz, Repräsentation und das
fortgesetzte Gedeihen - und Überleben - unserer lebenden und atmenden Kultur.
Es gibt vieles, was den Inhalt von „Spirit Animal“ prägt. Kulturelle Bezüge natürlich, aber der soziale und politische Bezug ist vorhanden. Außerdem gibt es einige musikalische Einflüsse, aber
lyrisch? Da gibt es eine nette kleine Anspielung auf Idles. Ich habe Idles in den letzten 5 Jahren wie besessen gehört. Idles ist eine dieser Bands, die mir Hoffnung für die Zukunft der Musik
geben. Wie könnte ich nicht in ihre Richtung nicken?
Die Annahme, dass man irgendwie „wir“ sein kann, während man sein Privileg, die problematischen Aspekte des Konsums unserer Kultur, unseres Aussehens und unserer gesamten Existenz aktiv
ignoriert, ist eine Fehlannahme. Es ist seltsam, dass dies laut gesagt werden muss, aber so zu tun, als sei man eine indigene Person eines kolonisierten Landes, ist nicht in Ordnung. Der
Kolonialismus schließt den Kreis: marginalisierte Gemeinschaften, die es geschafft haben, den kolonialen Genozid an den Amerikanern zu überleben, werden von denselben Kräften (oder deren
Nachkommen) vereinnahmt, die sie fast ausgelöscht hätten.
Dies ist die erste Single für unsere bevorstehende LP "PO$T AMERICAN" - es war eine leichte Entscheidung. Unsere Schreib- und Aufnahmesitzungen gehen in der Regel sehr schnell. „My Spirit
Animal Ate Your Spirit Animal“ ist da nicht anders. Es kam an einem Tag zusammen. Es ist immer schön, wenn das passiert. Aber manche Songs entstehen nicht nur schnell, sondern sind auch von einer
gewissen Vorfreude geprägt. Dies ist einer dieser Songs. Manchmal merkt man, wenn man einen Knaller vor sich hat - etwas Eingängiges, Rockiges und Nachdenkliches. Man könnte meinen, dass das
Thema der kulturellen Aneignung nicht gerade nach einer ersten Single schreit, aber wir finden, dass es das tut. Es ist ein Kommentar zu Repräsentation, Gleichheit, Ungerechtigkeit, Mord, Konsum,
Klassenkampf, historischem Fehlverhalten, Identitätsbehauptung und kolonialer Unterdrückung.
Das ist ein perfekter Ausgangspunkt für unsere kommende Platte.“
Gregg Deal ist Künstler und Aktivist und Mitglied des Pyramid Lake Paiute Tribe. Ein Großteil seines Werks umfasst eine umfassende Kritik des amerikanischen Kolonialismus, der Gesellschaft,
Politik, Populärkultur und Geschichte. Mit seinen Arbeiten - darunter Gemälde, Wandmalereien und Performance-Kunst - setzt sich Deal kritisch mit Themen wie Entkolonialisierung, Stereotypen und
Aneignung im indianischen Raum auseinander. Er hat seine Arbeiten in kulturellen Zentren im In- und Ausland ausgestellt, unter anderem in der Smithsonian Institution und auf der Biennale von
Venedig. Nachdem er 17 Jahre lang in Washington D.C. gelebt hatte, zog Deal mit seiner Familie nach Colorado, zeitgleich mit seiner Zeit als Native Arts Artist-In-Residence am Denver Art
Museum.
Im Mai zieht es Dead Pionieers gemeinsam mit Progagandhi und Pennywise erstmalig zu uns:
RECONSTRUCTION TOUR
Pennywise, Propagandhi, Comeback Kid, The Iron Roses, Dead Pioneers
18.05.2025 CH-Zürich, Komplex
21.05.2025 AT-Wien, Arena Open Air
23.05.2025 Augsburg, Gaswerk Open Air (Special Guest: WIZO)
25.05.2025 Wiesbaden, Schlachthof
27.05.2025 Köln, Live Music Hall
29.05.2025 Hamburg, Docks
31.05.2025 Berlin, Zitadelle Spandau