ROST UND KNOCHEN
die Einsamkeit is a Hell of a Drug
Christopher Tworuschka und Marco Pascarell liefern mit ROST UND KNOCHEN ein musikalisches Werk ab, das sich wie ein fiebriger Traum durch die Facetten der Dunkelheit zieht. Das Duo kreiert ein
heavy-punky Potpourri, das mit schleppender Hauruck-Rhythmik und einer Mischung aus düsterem Industrial-Sound, NDW-inspirierter Präzision und introspektiven Liedermacher-Momenten überzeugt.
Die stilistische Eigenständigkeit von ROST UND KNOCHEN ist eine der größten Stärken des Albums. Es fühlt sich an wie ein Crossover-Experiment, das trotz seiner Wildheit nie den Faden verliert.
Die Bratsche fügt dem Klangbild eine überraschende Tiefe hinzu, während der musikalische Kontext taumelnd zwischen den Extremen wandert. Hier treffen Einflüsse alter Killing Joke-, Theatre Of
Hate- und ABWÄRTS-Platten aufeinander, die mit einer zeitgenössischen Verdunkelungsästhetik verknüpft sind. Die Tracks bewegen sich durch Raum und Zeit, aber stets mit einem verwertbaren Ziel:
eine Atmosphäre zu schaffen, die gleichermaßen bedrückend wie elektrisierend ist.
Der Titel des Albums, Die Einsamkeit is a Hell of a Drug, lässt keine Zweifel an seiner thematischen Ausrichtung. Das Album erforscht die beklemmenden Tiefen der Isolation und Einsamkeit und
übersetzt sie in Klang und Text. Die schleppenden Rhythmen spiegeln diese emotionale Last wider, während industrielle Elemente ein Gefühl der Entfremdung erzeugen. Die Momente der
Liedermacherkunst wiederum wirken wie stille Reflexionen inmitten der Dunkelheit.
Mit ROST UND KNOCHEN präsentieren Christopher Tworuschka und Marco Pascarell ein Werk, das schwer zu greifen und genau deshalb so faszinierend ist. Es ist ein Soundtrack für düstere Nächte, eine
Reise durch melancholische Welten, die sich zwischen Nostalgie und Avantgarde bewegen. Wer Freude an musikalischen Grenzüberschreitungen hat, wird in diesem Album einen wertvollen Begleiter
finden.