Nekrothorax
Raising Hell MC
Was zur Hölle? Nekrothorax melden sich mit ihrer neuesten Veröffentlichung, Raising Hell, zurück und setzen mit einer eindrucksvollen Weiterentwicklung ihres Sounds ein klares Zeichen. Was
zunächst wie gewohnt düster und kompromisslos beginnt, offenbart schnell eine neue Facette: Ihr "Rawmaniac Necro Metal" zeigt sich hier nicht nur roh und kantig, sondern überraschend groovy und
melodisch zugänglich.
Die Verbesserung der Aufnahmequalität und des Sounds ist unüberhörbar. Die klangliche Raffinesse verleiht dem Album einen professionellen Glanz, ohne den ungezähmten Geist des Underground-Metals
zu verlieren. Besonders beeindruckend ist der wechselseitige Einsatz der Stimmen: Die dynamischen Wechsel zwischen Darius und Sint erzeugen eine fast dialogische Intensität, die die Songs auf ein
neues Level hebt.
Darius’ Riffing ist ein Highlight des Albums. Die komplexen, dynamischen Gitarrenläufe navigieren gekonnt zwischen Noise-Appeal und der Schwermut, die an Todessehnsucht erinnert. Die Songs
strahlen eine eigenartige Anziehungskraft aus, die sowohl verstörend als auch faszinierend wirkt. Gleichzeitig bleibt das Material eingängig genug, um sich tief ins Gedächtnis zu brennen.
Mit Raising Hell gelingt Nekrothorax ein Kunststück: Sie bleiben ihrer kompromisslosen Identität treu, während sie ihre musikalische Palette spürbar erweitern. Fans von düsterem, innovativem
Metal kommen hier voll auf ihre Kosten. Dieses Album ist nicht nur ein Beweis für die künstlerische Reife der Band, sondern auch ein Manifest ihrer Fähigkeit, zu überraschen und zu
begeistern.
Empfehlung: Unbedingt anhören – und sich vom Nekro-Charme einfangen lassen, wobei die Auflage von 25 Tapes doch stark limitiert ist.