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Possible Damage - s/t

Possible Damage - s/t
Possible Damage - s/t

Possible Damage

s/t LP
Holy Goat Records
Mit ihrer selbstbetitelten LP,  malen Possible Damage ein düsteres und verstörendes Bild unserer Gegenwart. "Alles ist im Arsch" lautet das zentrale Motto des Trios, und es wird mit einer ungefilterten Wucht transportiert, die Hörer*innen mitten ins Chaos reißt. Lisa, Jan und Timo kreieren eine Soundlandschaft, die ebenso apokalyptisch wie kompromisslos ist – ein Vertonter Abgesang auf Menschheit und Ressourcen.

Lisa ist das pulsierende Herz des Albums. Ihr wütendes, verzweifeltes Schreien bohrt sich in die Gehörgänge, während sie nihilistische Zeilen voller Schmerz und Hass ausspuckt. Ihre Stimme ist kein bloßes Instrument, sondern ein Geschoss, das die Botschaft unmissverständlich vermittelt. Timo kontert mit tiefem, animalischem Gegrunze und Röcheln, das den Songs zusätzliche Schwere verleiht. Zusammen schaffen sie eine brutale, unbarmherzige Atmosphäre, die den Hörer wie ein Sturm umhüllt.
Musikalisch bewegt sich die Band zwischen Noise, Hardcore und einer chaotischen DIY-Attitüde, die jede Note zum Protest werden lässt. Schrille Gitarren, verstörende Feedbackschleifen und ein chaotisches Schlagzeugspiel formen eine Klangwand, die mit voller Wucht auf einen einstürzt. Jeder Track ist ein intensiver Ausbruch, der von der Zerstörung erzählt – sowohl der Welt als auch der Menschlichkeit.
Die Texte, die Themen wie Ausbeutung, Erniedrigung und Tod behandeln, sind keine leichte Kost. Doch genau hier liegt die Stärke von Possible Damage: Sie nehmen die Realität, wie sie ist, und verstärken ihre Härte, bis sie nicht mehr ignoriert werden kann. Dabei fehlt es dem Album nicht an Struktur – zwischen den chaotischen Momenten gibt es immer wieder bewusste Pausen, die den Wahnsinn noch bedrohlicher wirken lassen.
Fazit: s/t ist nichts für schwache Nerven. Wer jedoch bereit ist, sich der destruktiven Kraft und Ehrlichkeit dieses Albums auszusetzen, wird eine intensive und kathartische Erfahrung machen. Possible Damage liefern den Soundtrack zur Apokalypse – ein ungeschöntes Manifest für eine Welt, die kurz vor dem Kollaps steht. Kein Schnick, Schnack, Schnuck, kein Firlefanz, keine Abwechslung.

 

Bewertung: 8,5/10 – Dunkel, roh und schonungslos ehrlich oder auch: Dead as fuck!