
Sonic Deaf Squad
The basement tapes, recordings from the vault
Amsterdam callin! Mit Gefrickel und Gedrone ist "God is love" ein raues Klangexperiment zwischen No Wave und DIY-Ästhetik, was sich auch auf das gesamte Werk übertragen lässt.
Mit The Basement Tapes: Recordings from the Vault präsentieren Sonic Deaf Squad ein Debütalbum, das wie eine klangliche Zeitkapsel aus der experimentellen Musikszene der späten 70er und frühen
80er wirkt.
Geprägt von der unbändigen Energie der NYC No Wave Bewegung und der kompromisslosen DIY-Attitüde, liefern Stephan Konings und seine Mitstreiter Herman Ypma, Jeroen Ligter und Pieter Holkenborg
eine Sammlung von Aufnahmen, die sich jeglicher Konvention entziehen.
Das Album ist ein pulsierendes, chaotisches Mosaik aus verzerrten Gitarren, unvorhersehbaren Rhythmen und einer fast körperlich spürbaren Dringlichkeit. Jeder Track wirkt wie ein Fragment einer
größeren, unfassbaren Erzählung – mal brachial und lärmend, mal hypnotisch und eindringlich. Die rohe Produktion unterstreicht die emotionale Wucht der Musik und verleiht ihr eine ungeschliffene
Direktheit, die an frühe Aufnahmen von Bands wie Sonic Youth oder The Contortions erinnert.
Thematisch fängt das Album das Gefühl einer Welt im Wandel ein: Unsicherheit, gesellschaftliche Spannungen und eine unterschwellige Wut schwingen in den dissonanten Klängen mit. Sonic Deaf Squad
gelingt es, diese Energie nicht nur einzufangen, sondern sie in eine Form zu bringen, die trotz aller Dissonanz faszinierend bleibt.
The Basement Tapes: Recordings from the Vault ist keine leichte Kost, aber ein eindrucksvolles Statement für alle, die musikalische Experimente und rohe Klangästhetik schätzen. Ein Album, das
fordert, herausfordert und inspiriert – und genau darin liegt seine Stärke.
⭐️⭐️⭐️⭐️☆ (4/5)