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PLASTIC BOMB #130

PLASTIC BOMB #130
PLASTIC BOMB #130

PLASTIC BOMB #130
48 DIN-A-4-Seiten; € 5,00.-
Plastic Bomb, Heckenstr. 35, 47058 Duisburg
https://www.plastic-bomb.eu/wordpress/
    Ronja hat ihren 42. Geburtstag unter Sonne, Strand und Palmen auf La Gomera verbracht und findet – wieder zurück in Deutschland – dass – bezogen auf die Bundestagswahlen – nur DIE LINKE die „einzige Partei ist, die den Dreckskapitalismus hinterfragt(…)“. Das haben ALARMSIGNAL in der Vergangenheit in ihren Texten auch immer wieder getan. Steff und Bulli geben Auskunft zur aktuellen Platte debattieren mit Pascal u.a. über cis-männliche Privilegien. Ronja gibt Tipps, wie eine Band berühmt werden kann und welche Überlegungen und Maßnahmen dafür notwendig sind, um dann zu schlussfolgern, dass der „Schlüssel(...)in der Kommunikation untereinander und dem Ansprechen von Bedürfnissen (liegt)“. Ich füge noch hinzu: Befindlichkeiten.

Friedemann hat eine neue Band am Start und bei KODDER gibt es Hass und Wut unverblümt direkt aufs verschimmelte Brot geschmiert. Für Jacho Bottrop, Bene Diktator und Apocalypse Vega von ACHT EIMER HÜHNERHERZEN würde ein/e fleischgewordene/r Scratcher/in einen Lebenstraum in Erfüllung bringen und Doom-Metal-Passagen den Nylon-Punk-Sound bereichern. Maurice Schuhmann ist mit Partnerin nach Le Havre gezogen und schreibt einen subkulturellen Reise-Bericht über die Stadt und ihre Viertel.
 Wieder mal spannend und informativ ist die Interviewreihe „21st Century Digital Punks“, in der dieses Mal Mika, Tracy und Marlene intime Einblicke ihrer Gedankenwelten preisgeben und Probleme wegen ihrer Sexualität erörtern.
Martha von RIOT SPEARS hat als Texterin den Eindruck, „ganz schön krasse Dinge“ zu verarbeiten und durch „eigene Psychiatrieaufenthalte eine Menge Lebensgeschichten kennengelernt“.

Gesamteindruck:

Die aktuelle Ausgabe bietet erneut eine vielseitige Mischung aus Musik, Politik und Subkultur. Die Interviews sind tiefgehend, sei es mit ALARMSIGNAL über Privilegien oder mit Martha von RIOT SPEARS über persönliche Erfahrungen. Ronjas Tipps zum Band-Erfolg zeigen, dass Kommunikation der Schlüssel ist, während Maurice Schuhmanns Bericht aus Le Havre die Szene über deutsche Grenzen hinaus beleuchtet. KODDER liefern rohe Wut, und die „21st Century Digital Punks“-Reihe bleibt ein Highlight. Insgesamt ein gewohnt informativer und meinungsstarker Einblick in die Punk- und DIY-Kultur.